Montag, 28. Februar 2011

28.02.2011

Kleine Weisheit der Woche:
Im Februar Schnee und Eis macht den Sommer heiß.  
(überliefert)

Es wird Sommer.

Ihr mögt es vielleicht noch nicht glauben, aber es gibt untrügliche Anzeichen:

Erstens: Tolle Sommer-Wolle hat es sich in den Regalen bequem gemacht.

Und da habe ich wieder etwas ganz besonders Schönes für Euch: Merino-Cotton von Schulana in fünfzehn tollen Farben! Ein Garn, das die besten Eigenschaften von Merinowolle und hochwertiger Baumwolle in sich vereint und das Ganze zu einem sehr moderaten Preis.

Auch „Samoa“ ist wieder da. Reine Baumwolle, seidig glänzend, in Uni und Color.

Das eine oder andere wird noch dazu kommen, unter anderem auch ein ganz neues Garn von Manos del Uruguay, 60 % Baby-Alpaka und 40 % Pimabaumwolle, die auch „die Königin der Baumwolle“ genannt wird.
(Hab ich mal für Euch  gegoogelt!)

Zweites untrügliches Zeichen für den nahen Sommer: Die Kunden machen sich bedauerlicher Weise rar und es treten vermehrt wieder „die Besucher“ auf.

Was sind „Besucher“?

Nun, ich weiß nicht, ob es diese Spezies auch in anderen Geschäften gibt.

Oder könnt Ihr Euch vorstellen, dass jemand zum Metzger geht und erzählt „Ich hab jahrelang den besten Schweinebraten im Ort gemacht! Zu jeder Feier hat man mich gefragt, ob ich nicht meinen tollen Schweinebraten mitbringen kann. Ich hab nämlich immer dieses und jenes Gewürz genommen und dann dieses und dann jenes gemacht und ich sage Ihnen, das war ein toller Braten! Jeden Sonntag gab‘s den bei uns!
Aber dann bin ich Vegetarierin geworden und seitdem esse ich überhaupt kein Fleisch mehr, auch keine Wurst und keinen Käse. Auf Wiedersehen.“
Oder: Wer geht zur Tankstelle um zu verkünden, dass er im Sommer mit dem Rad fährt und deshalb kein Benzin braucht?

Wer geht in einen Buchladen und beschreibt in aller Ausführlichkeit sein Augenleiden, das es ihm unmöglich macht, so viele Bücher zu lesen wie früher?

Das macht wohl niemand.

Warum kommen dann so viele in meinen Laden und erzählen mir lang und breit, warum und weshalb sie nicht mehr stricken? Sie gucken sich weder die Wolle an noch wollen sie etwas darüber wissen. Sie wollen mir nur mitteilen, dass sie früher auch mal gestrickt haben. Aber heute nicht mehr.

Und wenn sie dann die Geschichten ganzer Generationen bei mir abgeladen haben, gehen sie, sichtlich erfrischt, und ich muss sehen, wie ich mich erinnere, was ich eigentlich hätte erledigen müssen.

Natürlich unterhalte ich mich gern übers stricken, und natürlich verrascht man sich über Kinder, Enkel, Haustiere, Wetter oder was weiß ich. Das macht es ja so gemütlich in der Woll-Stube. Ich habe auch immer gern ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte meiner Kundinnen, auch wenn es nicht ums stricken geht.

Aber muss ich mir stundenlang anhören, warum jemand meinen Laden eigentlich gar nicht braucht??? Ich kann dabei nicht mal den Fußboden wischen oder die Regale abstauben. Das wäre ja unhöflich.

Irgendwie erinnern mich diese Episoden an Ephraim Kishon, einen meiner Lieblings-Schriftsteller. Der konnte sich ärgern über z.B. Ärzte, die ihm erzählten „Wenn ich in Pension gehe, schreibe ich auch ein Buch“. Denen hat er dann geantwortet: „Und wenn ich zu alt bin zum schreiben, werde ich Arzt.“

Also, in diesem Sinne versuche ich, diese „Besucher“ weiterhin mit Humor zu nehmen…..

Ach ja, ich wollte ja noch etwas über die Frühjahrs-(Moden)schau verraten. Also, geplant ist eine große „After-Show-Party“ mit Live-Musik und open end. Da können auch alle dazu kommen, die vorher nicht bei der Show waren.

Das nächste Mal wird noch ein bisschen mehr verraten.

Bis dahin wünsche ich Euch
erwachende Frühlingsgefühle
und fröhliches stricken!

Eure Gaby
aus der Woll-Stube

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